Afrika Radtour 2014: Sambia, Simbabwe, Botswana, Namibia, Süd-Afrika

Meine Reisepartner

- translate! Nachdem ich mich lange und gründlich über die möglichen Gefahren dieser Reise in einer mir doch recht fremden Kultur informiert hatte, erschien es mir zu gefährlich als Frau allein zu reisen. Also entschloss ich mich, im Radreiseforum „Crazy guy on a bike“ nach einer Reisebegleitung zu suchen. So fand ich Cassie, Astronomin aus California, die eine ähnliche Tour plante und Franck, einen französischen Physik und Chemie lehrer. Diese beiden begleiteten mich ein Stück auf der Reise, denn es sollte anders kommen...

Sambia: Das Waisenhaus wird zweckentfremdet, Kulturschock im Slum

Von Frankfurt über Abu Dhabi und Johannesburg kommend wurde ich in Livingstone, Sambia, von Yvor erwartet, der ein ärmliches Waisenhaus mit 14 Jugendlichen betreut. Statt der Waisen wohnten dort allerdings zu der Zeit freiwillige Helfer von Hilfsorganisationen aus aller Welt. Bis zum Eintreffen meiner zwei Gefährten, hatte ich drei Tage Zeit, um die Victoria Fälle an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe zu bestaunen und im Slum bei einem Kinderfest zu helfen – ein Kulturschock! Nie hatte ich so viele unterernährte Kinder an einem Ort gesehen. Viele sind Aidswaisen. Ich traf aber auch 14-jährige Mütter, die von ihren Eltern an ältere Männer verkauft worden waren für sexuelle Dienste.

Namibia: Herrliche Landschaften und Afrikas einzigartige Tierwelt begeistern mich.

Meine Reisegefährten trafen pünktlich ein, trotzdem konnten wir erst drei Tage später als geplant starten. Cassies Rad war verlorengegangen und meins kaputt. Dazu verweigerte meine Kamera nach dem Flug ihren Dienst. Nachdem wir diese Hürden überwunden hatten, ging es mit einer kleinen Ersatzkamera im Gepäck los, Richtung Simbabwe. Wir durchquerten den Hwange und den Chobe Nationalpark mit vielen wilden Tieren, radelten über Kangola nach Katima Mulilo und durch den Bwabwata Nationalpark mit vielen Elefantenherden. Nach einem Abstecher nach Botswana ins Okawango Delta und einer beeindruckenden Safari durchquerten wir den Caprivi Strip, das ärmste Gebiet Namibias.

Wie ich Salome und ihr Waisenhaus fand

In Divundu gab es dann ein Drama: Ein übermotivierter Helfer brachte bei einer an sich harmlosen Pumpaktion gleich mein ganzes Hinterrad zum Explodieren! Ein Reparaturversuch mit einem teuer erstandenen, rostigen Ersatzrad mit gebrochener Achse aus dem Müll blieb erfolglos. Aber ich konnte das Rad mit 26 Kilogramm Gepäck wenigstens schieben. Wir trampten mit der Polizei zu fünft mit drei Rädern in einem Geländewagen nach Rundu, um ein neues Hinterrad zu besorgen – keine Chance! Gerettet hat mich ein zwei Meter großer schwarzer „Engel“, der mich zu Salome brachte. Nach sechs Monaten Fahrradmechanikerlehre in Südafrika verfügt sie über viel handwerkliches Geschick und besonderes Improvisationstalent. Gemeinsam „flickten“ wir in vielen Stunden Arbeit meine „Ivory“ so zurecht, dass ich weiterradeln konnte. Sie verlangte für Ihre Arbeit kein Geld, sondern war froh die kaputten Räder behalten zu dürfen.

Aber sie bat um Unterstützung ihrer sechs leiblichen und 44 adoptierten Kinder, die sie von fünf Euro pro Kind und Woche ernährt und kleidet. Das ist auch im namibianischen Busch, wo unlängst Schul- und Uniformpflicht für Schüler eingeführt wurde, zu knapp. Bitte, helfen Sie dabei, diese Kinder zu ernähren und ihnen Bildung für eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Wie kann ich helfen?

Abenteuer Buschkrankenhaus und Busch-Hochzeitsfeier und herrliche Solo-Reiseerlebnisse

Nach dem Besuch des angeblich weltgrößten Meteoriten, Hoba, der großartigste Ort auf dem ich je barfuß Swing tanzte, wurde ich schwer krank und landete in einem „Buschkrankenhaus“. Wie durch ein Wunder habe ich die Erkrankung und vor allem den Krankenhausaufenthalt überlebt. Die anderen waren weitergeradelt, und ich wurde nach der Flucht aus dem Krankenhaus mit seiner überaus dominanten Ärztin von zwei Brüdern in Walvis Bay und Swakopmund zu der Ojiwango Busch-Hochzeitsfeier ihrer Schwester an der angolanischen Grenze eingeladen. So ein Fest dauert drei Tage und hat für deutsche Augen einen sehr archaischen Charakter. Ein höchst erstaunliches, unvergessliches Erlebnis. Die Durchquerung der Namib-Wüste am Meeresufer war ein unerwartet glitschiges, aber herrliches Unterfangen. Über Karibib ging es dann in die „deutsche“ Hauptstadt Windhoek mit ihrer traurigen Kolonialgeschichte. Nach drei Tagen dort traf ich wieder mit Cassie zusammen, um durch die Kalahari-Wüste zum gigantischen Fishriver-Canyon zu radeln und zu trampen.

Blumenland Südafrika bis zum Kap der Guten Hoffnung

In Nordoewer ging es über die Grenze ins blumenreiche Südafrika zu einer Tour durch den blühenden Namaqua Nationalpark, in die Blumenkirche von Clanwilliam und an der Küste entlang bis nach Kapstadt. Stadtbesichtigung und Aufstieg belohnten mich mit bleibenden Eindrücken. Es folgte die Umrundung des südlichsten Zipfels Afrikas, des Kaps der guten Hoffnung, wo ein lebensbedrohliches Abenteuer auf mich wartete, über das ich im Vortrag berichte. Bei einem dreitägigen Flugstop in Johannesburg führte mein Cousin mich unter anderem durch Soweto und das Apartheitsmuseum. Nach dieser letzten Station flog ich zurück in die Heimat. Ich bin dankbar für eine tolle Reise mit vielen Abenteuern und interessanten Begegnungen mit Menschen aus Kulturen, die mir jetzt nicht mehr ganz so fremd sind.



Freuen Sie sich auf einen erlebnisreichen Vortrag!

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